Ein Besuch des neu gestarteten Kinderheims in Andhra Pradesh stellte den Höhepunkt unserer Indienreise dar. Wir waren gespannt darauf, „unsere“ Patenkinder in ihrem Zuhause kennen zu lernen. Als unsere zwei gemieteten Vans auf das Gelände des Kinderheims rollten, wurden wir dann auch schon von einer fröhlichen Kinderschar begrüßt, die eigens dazu schulfrei bekommen hatte.
Natürlich waren die Kids umgekehrt genauso neugierig und gespannt, uns zu sehen. Nach einigem Händeschütteln, HighFives und der namentlichen Vorstellung in gebrochenem Englisch, gab es viele Bilder (‚Selfies‘, wie sie es nannten) mit lachenden Kindergesichtern.
Die Fröhlichkeit und Unbeschwertheit dieser Kinder ließen einen vergessen, dass sie aufgrund vielfältiger negativer Umstände an diesen Ort gekommen waren. So beispielsweise die Geschwisterkinder, deren Elternteile beide an Aids verstorben waren. Immer wieder stellte ich einzeln Kindern die Frage, ob sie gerne hier seien (“Do you like it here?“). Die Antwort lautete immer „YES“!
Dankbar zeigte man uns auch die gesponserten Betten, einfache Liegen, die weit genug Abstand vom Boden hatten, um die Kinder vor Skorpionen zu schützen. Ein vergleichsweise kleiner finanzieller Aufwand mit einer großen Wirkung.
Der Betrieb des Kinderheims wäre undenkbar ohne den unermüdlichen Einsatz verschiedener Mitarbeiter/innen, die gemeinsam für das Wohlergehen der Kinder arbeiten. Die Anstellung im Kinderheim bedeutet für sie eine wichtige finanzielle Lebensgrundlage.
Spätestens während der Zeit unseres Besuchs im Kinderheim wurde meinem Mann und mir klar, wir können mit so wenig so viel bewirken: Die Sicherung existenzieller Bedürfnisse, den Kindern ein neues Zuhause geben, die Möglichkeit einer Schulausbildung, Gottes Liebe in ihre Herzen säen, eine lebenswerte Zukunft ermöglichen. Wir freuen uns als Sponsoren, ein Teil dieser von Gott gesegneten Arbeit sein zu dürfen.
Denn wir sind sein Gebilde, in Christus Jesus geschaffen zu guten Werken, die Gott vorher bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.
(Epheser 2, 10)